Eine
völlig blödsinnige und überflüssige Neuinterpretation des Klassikers
von Matthias Claudius aus der Reihe "Schöne Gedichte und was man sonst
noch damit anfangen kann"
ABENDLIED von Matthias Claudius (1740-1815) /// MORGENLIED von Anja Soldat *1984
1. Der Mond ist aufgegangen, 1. Die Sonne ist ausgebrochen
Die goldnen Sternlein prangen Ich habe deinen Schweiss gerochen
Am Himmel hell und klar; Möchte ich dich? Doch, klar
Der Wald steht schwarz und schweiget, Aber du stehst da und schweigest
Und aus den Wiesen steiget Und dass du in mein Bett steigest
Der weiße Nebel wunderbar. Wird wohl niemals wahr
2. Wie ist die Welt so stille, 2. Wie bist du nur so stille?
Und in der Dämmrung Hülle In der Früh am Grille
So traulich und so hold! So mutlos und so stolz
Als eine stille Kammer, Es ist ein Jammer
Wo ihr des Tages Jammer Wo ich doch feucht und du ein Strammer
Verschlafen und vergessen sollt. Komm, setz dich zu mir aufs Holz
3. Seht ihr den Mond dort stehen? 3. Siehst du meine Warzen stehn?
Er ist nur halb zu sehen, Sie sind nur klein und schlecht zu sehn
Und ist doch rund und schön! Und doch sind sie rund und schön!
So sind wohl manche Sachen, Und so wollen wohl manche Frauen
Die wir getrost belachen, Denen wir das niemals zutrauen
Weil unsre Augen sie nicht sehn. Im Grunde bloss stöhn'
4. Wir stolze Menschenkinder 4. Wir spitzen Menschenkinder
Sind eitel arme Sünder Gelten schnell mal als Sünder
Und wissen gar nicht viel; Dabei verstehen wir nicht viel
Wir spinnen Luftgespinste Reden ständig von Moral
Und suchen viele Künste Und schauen heimlich den Sexkanal
Und kommen weiter von dem Ziel. Da frag ich dich: Wer hat hier Stil?
5. Gott, laß uns dein Heil schauen, 5. Drum, lass uns endlich ficken!
Auf nichts Vergänglichs trauen, Heute sollen die Uhren anders ticken
Nicht Eitelkeit uns freun! An Eitelkeit wollen wir uns erfreuen
Laß uns einfältig werden Und schweinisch wild sein
Und vor dir hier auf Erden Mit dem letzten Schluck aus der
letzten Flasche Wein
Wie Kinder fromm und fröhlich sein! Die Fröhlichen sind die Untreuen
6. Wollst endlich sonder Grämen 6. Du musst dich nicht grämen
Aus dieser Welt uns nehmen Sondern deinen Schwanz aus der Hose nehmen
Durch einen sanften Tod! Ich sehe schon eine seidige Hode
Und, wenn du uns genommen, Und wenn du dann gekommen
Laß uns in Himmel kommen, Vergisst du all die Frommen
Du unser Herr und unser Gott! Wer weiss schon was vom Tode?
7. So legt euch denn, ihr Brüder, 7. So legt euch ihr Schwestern und Brüder
In Gottes Namen nieder; In Gottes Namen nieder
Kalt ist der Abendhauch. Und küsst euch in warmem Hauch
Verschon uns, Gott! mit Strafen, Verschont uns mit euren Strafen
Und laß uns ruhig schlafen! Und lasst uns miteinander schlafen
Und unsern kranken Nachbar auch! Mit den braven Nachbarn auch...
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